Meine Börsenkarriere 1 – Unwissenheit und kein Reichtum über Nacht

Meine Börsenkarriere hat überhaupt nicht erfolgreich begonnen. Ich habe einiges an Lehrgeld bezahlt und viel Zeit verschwendet, während der Investments hätten für mich arbeiten können.

Heute sehe ich den Erfolg meiner Ausdauer schon sehr deutlich!

Warum erzähle ich Euch das?

Eigene Erfahrungen sind wichtig und dazu gehört (leider) auch eigene Fehler zu machen und daraus zu lernen. Aber man muss ja nicht jede Dummheit machen, die andere schon ausprobiert haben. Stellt sich nur die Frage, von wem man Empfehlungen annehmen sollte und von wem nicht!?

Es geht also um Glaubwürdigkeit und hier möchte ich meinen Teil dazu beitragen, indem ich Euch die Historie und Hintergründe erkläre, wenn ich hier (auch) von finanziellem Erfolg schreibe. Ihr entscheidet dann selbst, ob und von welchen meiner Erfahrungen Ihr lernen wollt und welche Ihr selbst machen möchtet *Smiley zwinkern*

Okay, genug der Vorworte…

Goldgräberstimmung

Ende der 90er Jahre hatte ich gerade das Gymnasium abgeschlossen und mein Studium begonnen. Es herrschte Goldgräberstimmung am Aktienmarkt.

Warum sich überhaupt weiter auf das Studium konzentrieren, wenn man doch über Nacht am Aktienmarkt reich werden kann?

Es gab „Experten“ wie Sand am Meer, die gefragt oder ungefragt ihre Ratschläge gaben. Überall waren Leute, die es „schon geschafft hatten“ (außer in amtlichen Veröffentlichungen zu (Privat-)Insolvenzen hat man übrigens von den meisten später nie mehr etwas gehört).

Jeden Abend in den Hauptnachrichten wurde über neue Rekorde der Börse und den nächsten „erfolgreichen“ Börsengang berichtet. Mit Kollegen an der Uni unterhielt man sich in jeder Pause über die neuesten Börsentipps und selbst mein Friseur war auf einmal Börsenexperte.

Insgesamt eine verrückte Zeit, in der Aktien, die irgendwas mit Technologie auch nur im Namen hatten und noch keine 3 Jahre existierten, mehr wert waren als langjährig etablierte Börsengrößen. *Smiley überrascht*

Meine erste „Strategie“

Eigentlich ging es die ganze Zeit lang vor allem darum Zeichnungsgewinne einzustreichen, also Aktien im Rahmen des IPO zugeteilt zu bekommen und dann schon nach wenigen Tagen mit Gewinn zu verkaufen – für Nostalgiker siehe Bild anbei zu web.de.

Mit meinen bescheidenen Ersparnisse und Einkünften aus Nebenjobs habe ich fleißig mitgemischt. Zunächst flossen die Gewinne… Kunststück? Glück? Können? Nix dergleichen, man konnte praktisch nicht daneben liegen. Alle Kurse gingen hoch. Immer!

Und so zockte ich insbesondere 1999 und 2000 mit Emissionen von EM-TV, web.de, Mania Technologie, der Telekom-Aktie, und, und, und…wahrscheinlich noch viele mehr, die ich mittlerweile vergessen habe.

Ich hatte keine langfristigen Ziele, keinen eigenen Plan und habe mich von Anlagetipps anderer leiten lassen.

Katerstimmung

Wie das Ganze ausging ist bekannt: Ab Ende 2001 bis 2003 war es vorbei und Katerstimmung war angesagt. Die zugeteilten Neuemissionen fielen nach Erstnotiz auf einmal, und erstmal darin investiert zu bleiben, war auch keine gute Idee. Nach 2 Jahren hatte der DAX 60% seines Wertes seit den Höchstständen verloren und die Aktien der gehypten Technologie-Unternehmen waren fast nix mehr Wert *Smiley traurig*

Und was jetzt? Zum Glück gab es da ja noch etwas „solides“, was ich angefangen hatte…zurück zum Studium und etwas fürs Leben lernen. Heute sagt man dazu gerne auch in mein Human-Kapital investieren *Smiley zwinkern*

Und so bleibt es für mich leider doch dabei:

Reichtum über Nacht funktioniert nicht!

…oder ist zumindest in den allermeisten Fällen nicht nachhaltig. Klar kannst Du darauf spekulieren der eine Glückspilz zu sein, der die nächste Amazon- oder Facebook-Aktie früh erkennt und in 20 Jahren über 60.000% Gewinn macht. Aber die Wahrscheinlichkeit spricht gegen Dich und mich – akzeptiere es einfach und gehe den langsameren Weg.

Wenn Du unbedingt an Dich glaubst, dann investiere 1000 Euro in Deinen „Geheimtipp“ und den Rest parallel in den langsameren Weg. Hattest Du recht, dann bist Du in 20 Jahren in jedem Fall Millionär! Und wenn nicht, dann hast Du parallel immer noch eine nette Summe angehäuft!

Hat die Lektion bei mir gewirkt?

Ja, gerade letztes Jahr fühlte ich mich irgendwie für einen Moment um knapp 20 Jahre zurückversetzt. Mitte 2017 hörte man auf einmal im Supermarkt Kassierer und Kunden über Kryptowährungen wie Bitcoin sprechen. Laut Beiträgen im Internet wurden 20 Jährige in kürzester Zeit reich, zumindest „auf dem Papier“ oder besser virtuell. Und auch in den Hauptnachrichtensendungen wurde auf einmal über den Bitcoin-Kurs berichtet.

Ich habe nicht in Kryptos investiert! Richtig oder falsch? Wird sich zeigen… Ich fühle mich wohl mit meiner Entscheidung und wollte meine Fehler aus den 00er Jahren in jedem Fall nicht wiederholen.

Lerne aus Erfahrungen – und mache Fehler nicht mehrmals!

So hat meine Börsenkarriere angefangen. Heute bin ich auf den Stufen meiner Freiheitspyramide auf dem Weg zur Finanziellen Freiheit, um meinen Traum zu leben.

Wann hast Du angefangen zu investieren? Was waren Deine Fehlschläge – und was hast Du daraus gelernt? Schreibe doch einen Kommentar und teile es mit uns!

• • •

Ausgerechnet 2008 / 2009 habe ich mich dann wieder aufgerafft und nochmal dem Thema Geldanlage zugewandt. Was ich da anders gemacht habe und wie habe ich es geschafft in so einer ungünstigen Zeit dranzubleiben?

Weiterlesen

Eine Meinung zu “Meine Börsenkarriere 1 – Unwissenheit und kein Reichtum über Nacht

Schreibe einen Kommentar