Orientiere Dich immer an denen die noch besser sind


Vor einiger Zeit berichtete montags morgens im Büro ein Kollege, das er bei dem 10km Lauf am Sonntag seine angepeilte Zielzeit um 5 Minuten verfehlt hat. Ich wollte ihm schon mein Mitleid bekunden und sagen, dass mir das auch immer mal wieder passiert…war aber gar nicht nötig. Das er trotzdem gut drauf war erklärte er damit, dass schließlich ja sogar noch die Kollegen x und y hinter ihm geblieben wären. Er sei damit zufrieden und stellte für sich fest, dass er erstmal nicht mehr trainieren muss. *Smiley sprachlos*

Ähnliche Situationen habe ich schon mit dem Thema Sparen erlebt, wo man „sich jetzt doch auch endlich mal nen Luxus gönnt, da man mit 15% Sparquote schließlich schon mehr spart als viele andere“. *Smiley verärgert*

Oder auch beim Thema Arbeitszeit, denn „andere Kollegen sitzen ja noch länger im Büro“ und da ist „20 Uhr ja noch in Ordnung um nach Hause zu gehen“. *Smiley traurig*

Die Liste könnte ich mit etlichen weiteren Beispielen fortsetzen…

Um es gleich am Anfang klar zu sagen:

Diese Einstellung gefährdet Deinen Erfolg!

Wer so denkt lässt einen ganz wichtigen Motivationsfaktor einfach links liegen…oder noch schlimmer:

Es ist der Einstieg in ein klassisches „Race to the bottom“!

Schlechter statt besser

Unsere Psyche trickst uns aus und will uns die Anstrengung ersparen. Wenn Du nicht aufpasst entfernst Du Dich damit langsam aber sicher von Deinen Ziele statt denen Stück für Stück näher zu kommen.

Trotz Deiner selbst gesetzten Ziele, also zum Beispiel 1 Stunde Zielzeit für 10km, 30% monatliche Sparquote oder Feierabend nicht nach 19 Uhr, gibst Du Dich mit immer weniger zufrieden, denn irgendwelche anderen sind ja noch schlechter…

Nach ein paar weiteren Malen mit dieser Denkweise, stellt sich Dein Gehirn darauf ein, dass schon 1:15h, 15% und 20:30 Uhr okay sind *Smiley autsch*

Anstatt besser, wirst Du immer schlechter!

Denkweise erfolgreicher Menschen

Erfolgreiche Menschen freuen sich über das, was sie erreicht haben, sind stolz darauf und zeigen es auch. Aber sie vergleichen sich immer mit anderen, die noch etwas besser sind.

Oder hast Du schon mal einen Sprinter bei der Leichtathletik WM gesehen der den 5ten Platz gemacht hat und sich darauf ausruhen will, dass er schneller als 99,9% alle Menschen weltweit ist? Nein? Ich auch nicht! Die schauen in der Regel schon beim Interview danach darauf, was die anderen besser gemacht haben…

Also vergleiche Dich ab jetzt entsprechend Deinen Ambitionen mit denen, die

  • weniger arbeiten (und dennoch positiv gesehen werden)
  • sich häufiger aufraffen und mehr Sport machen
  • noch etwas schneller beim Laufen sind und es schaffen beim Zieleinlauf entspannt zu lächeln
  • morgens fit sind und vor dem Wecker aufwachen
  • mehr Geld verdienen
  • besser in der Schule oder Uni sind
  • ein größeres Netzwerk an Freunden und Bekannten haben
  • eine bessere Figur haben
  • sich gesünder ernähren
  • einen weniger großen Fußabdruck auf unserem Planeten verursachen
  • ein eigenes Business erfolgreich betreiben
  • eine neue Sprache lernen und sich trauen die anzuwenden (auch an dem Punkt muss ich bei Spanisch noch nachlegen)

Orientiere Dich immer an denen, die noch besser sind!

Frustrationsrisiko

Bin ich dann als Läufer erst gut genug, wenn ich den Weltrekord über die Marathondistanz halte? Nein! Das heißt nicht, dass Du so gut werden musst, wie die noch Besseren. Und auch nicht, dass Du dann immer alle hoch und höher gesteckten Ziele erreichen musst.

Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass Du einige nach diesem Prinzip hoch gesteckte Ziele verfehlen wirst. Aber Du wirst dann immer noch deutlich besser abgeschnitten haben, als wenn Du Dich an Schlechteren orientierst und danach Deine Ziele ausgerichtet hast.

Ein Beispiel aus meinen Studium, wo ich das Prinzip (damals noch unbewusst) angewendet habe: Nach sehr erfolgreichem ersten Staatsexamen mit 2-stelligem Ergebnis habe ich mir vorgenommen, auch das zweite Staatsexamen mit 10 oder mehr Punkten abzuschließen. Ich wusste sehr genau, dass dies nur ganz wenige erreichen und die Chancen gering sind. Letztlich habe ich 9,76 Punkte gemacht – und trotz zahlreicher Glückwünsche, war ich erstmal frustriert. Aber letztlich hat das für 2 Prädikatsexamen gereicht – und heute bin ich stolz darauf. ABER: Hätte ich mir gleich „nur“ 9 Punkte (Grenze zum Prädikat) als Ziel gesetzt, hätte ich mich in der Vorbereitung etwas weniger angestrengt. Wahrscheinlich dann mit dem Ergebnis ohne Prädikat dazustehen.

Hey! Du willst wachsen und mehr erreichen als andere! Ohne Fleiß und ein bisschen Frustration, kein Preis!

Was ist besser und was nicht

Einen wichtigen Hinweis bei dem Prinzip gibt es aber noch und der hat damit zu tun, was als besser anzusehen ist. Bei Noten in Uni oder Schule ist das ja noch einfach. Und auch bei den Zeiten beim Laufen ist klar, was besser ist.

Wenn Du Dich aber mit anderen dabei vergleichst, wie diese auftreten, welche Markenklamotten sie tragen, welche Autos sie fahren oder wie groß deren Haus ist, solltest Du vorsichtig sein. Frage Dich lieber genau, ob Du das anstrebst!?

Natürlich hängt es grundsätzlich von Deinen Zielen ab, was besser ist – und das Prinzip funktioniert auch bei solchen Zielen wie einem möglichst großen Haus und einem noch größeren Auto – aber ich halte dies nicht für erstrebenswert!

Rufe Dir immer mal wieder in Erinnerung, dass es Deine Träume sind, die Du verfolgst und nicht Ideale oder Vorstellungen anderer!

Bin ich schon perfekt?

Nein, und ich werde auch nie perfekt sein *Smiley zwinkern*

Aber seit ich mich regelmäßig an das Prinzip erinnere und mich an noch Besseren orientiere, arbeite ich in einigen Bereichen kontinuierlich an mir:

  • Ich gelte zwar nicht als unkommunikativ, aber ich sehe, dass andere einfacher mit fremden Menschen ins Gespräch kommen. Da will ich dran arbeiten.
  • Und beim Laufen bin ich nicht so langsam, sehe aber regelmäßig deutlich Ältere am Rhein an mir vorbeiziehen. Das habe ich zum Anlass genommen, einmal nen Marathon in unter 3:45 Stunden laufen zu wollen.

Was ist Dein konkretes nächstes Ziel? Und an wem orientierst Du Dich dabei? Schreibe doch einen Kommentar und teile es mit uns!

Eine Meinung zu “Orientiere Dich immer an denen die noch besser sind

  • Ihr könnt das Prinzip übrigens auch schön bei kleinen Kindern sehen, wie ich gerade am Wochenende beim Laufen festgestellt habe:

    Lernen die Fahrradfahren und kommen Dir entgegen, schauen sie auf Dich und fahren unbewußt dadurch exakt auf Dich zu – auch wenn sie eigentlich ausweichen wollen.

    Man „fährt“ dahin, wohin man schaut!

    Also schaue auf die noch Besseren *Smiley cool*

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