30.000 Sonnenaufgänge und was wir damit machen wollen

Neulich bin ich zum ersten Mal dieses Jahr morgens sehr viel früher als der Wecker aufgewacht. Letztes Jahr habe ich das sehr häufig hinbekommen und war dann regelmäßig schon sehr motiviert in der Tag gestartet – da muss ich dieses Jahr noch dran arbeiten…aber zurück zum Thema.

Draußen war gerade die Sonne aufgegangen aber noch knapp hinter den umliegenden Häusern versteckt. Eine schöne Stimmung auf unserer Dachterasse mit Blick in ein paar Baumwipfel, viel Vogelaktivität und eine irgendwie energiegeladene Stimmung *Smiley lächeln*

Und doch war ich an dem Morgen nicht motiviert sondern kam ein wenig ins Nachdenken:

  • Wieviele Sonnenaufgänge habe ich eigentlich (noch) die ich erleben und genießen kann?
  • Wie häufig habe ich den Sonnenaufgang nicht voll genossen und erlebt?
  • Warum nicht? Was kann ich daran ändern? Und wie?

Der Anfang ist noch einfach: Davon ausgehend, dass jeder von uns etwa 80 Jahre auf diesem Planeten zur Verfügung hat, kommt man auf 29.200 Tage. Runden wir großzügig auf und sagen wegen gesunder Lebensweise gehören wir zu den Glücklichen mit etwas mehr, dann stehen jedem von uns 30.000 Sonnenaufgänge zur Verfügung.

Wow, das sind ne ganze Menge, aber andererseits auch nicht endlos viele…

Was bleibt?

Mit Aufwachsen und Ausbildung haben wir schon knapp 10.000 davon erlebt, aber wenn ich mich richtig an die Schulzeit erinnere, nur ganz wenige davon wirklich bewusst genossen *Smiley zwinkern*

Etwas mehr bewusst haben wir dann unbeschwert unsere 30er genossen, zum Teil mit feiern nachts, bei anderen Gelegenheiten durchaus auch mal früh morgens beruflich unterwegs und darin etwas besonderes sehend, brachte uns ja beruflich weiter. Alles ganz normal und nichts „falsches“, es waren ja noch immer ausreichend neue Tage mit Sonnenaufgängen übrig. Freizeit, Urlaube, Hochzeiten, einige Geburten von Kindern, viele schöne Erlebnisse.

Jetzt bin ich dieses Jahr in meinen 40ern angekommen und das bedeutet in etwa Halbzeit, oder konkret in Zahlen 15.000 Sonnenaufgänge „verbraucht“ und nochmal 15.000 noch zur Verfügung, um etwas davon auf unserem phantastischen und einzigartigen blauen Planeten zu erleben, etwas aus jedem Tag zu machen.

Langsam sollte ich wohl bewußter damit umgehen und irgendwie scheint das auch der Fall zu sein. Manchmal kommt es mir als „verschwendeter“ Tag vor wenn ich „nichts geachafft“ habe. Für alle Akademiker und Theoretiker: Wenn man es durchdenkt macht es auch noch aus ökonomischer Sicht Sinn…je weniger etwas noch vorhanden ist, desto wertvoller ist es.

Was weniger machen? Und was ist wichtiger?

Okay, konsequent logische nächste Frage ist für mich, für was soll ich mehr bzw weniger Zeit aufbringen?

Nun die Antwort ist kann wirklich nur jeder sich selbst geben, ich für mich habe in eine Auflistung all die Situationen aufgeschrieben, in denen ich glücklich war. Und daraus die Gemeinsamkeiten rausgesucht, sowie das gegen die Liste mit Dingen gehalten, die ich unbedingt noch machen möchte (eine klassische Bucket-List).

Und nein, sich mit Finanzen und Finanzieller Freiheit zu beschäftigen steht nicht drauf: Das kein Selbstzweck. Deswegen kommt für mich auch keine aktive Anlageform in Betracht. Finanzen sind ein Mittel zum Zweck und deshalb muss ich etwas davon verstehen. Aber ich will mich nicht den Rest meines Lebens immer wieder damit beschäftigen, ob Unternehmen x noch „gut läuft“ oder „meinen Kriterien entspricht“ und auch nicht dem letzten neuesten Crowd Sourcing hinterher laufen wo es jetzt die tolle Plattform y in z gibt. Es ist ein Mittel zum Zweck, eben mehr frei verfügbare Zeit zu haben. Ein wartungsarmes ETF Weltdepot mit Durchschnittsrendite reicht dafür.

Ich will möglichst viele meiner verbleibenden 15.000 Sonnenaufgänge mit Familie, mit Freunden, beim Reisen, mit Tauchen, draußen, mit Laufen, irgendwo sichtbaren Mehrwert stiften, … verbringen – möglichst wenige auf dem Weg ins Büro, mit administrativen Sachen, mit Aussicht auf etwas was mich ärgert, mir und anderen keinen Mehrwert bringt.

Ich habe nur dieses eine Leben, und das will ich erleben!

Mein Fazit

Ich mag Sonnenaufgänge, sie haben etwas tolles, das ich belebend finde, ich will mehr davon bewusst mit Aussicht auf etwas positives am beginnenden Tag genießen *Smiley cool*

Dafür muss ich mir ganz konkret ein paar Sachen Vornehmen: Nicht zu spät ins Bett gehen, also nicht vor dem Fernseher versacken, kein endlosen Sessions am Computer. Und statt wegen nem Bier oder Wein zu viel, ziemlich fertig erst vom Wecker aufzuwachen, einfach mal bewusst drauf zu verzichten. Wenn ich früh wach bin, dann schnell aufstehen und raus gehen, frische Luft tanken, Sport machen und den Kaffee auf der Terrasse trinken, statt noch ein bisschen im Bett liegen bleiben und mit dem Handy rumspielen.

Und wenn ich dann wirklich ambitioniert bin, vielleicht sogar mal wieder morgens laufen gehen, und so noch vor der arbeit „was für mich geschafft“ zu haben!

Carpe diem!

Aber bewusst etwas zu erleben kann man und muss ich auch in anderen Situationen wieder mal häufiger machen. Also statt nebenher noch schnell was online zu machen zum Beispiel mal die Abendstimmung am Rhein genießen, mich irgendwo auf die Wiese zu legen und nichts tun, der Natur zuhören.

Es gibt immer was zu tun, aber das entspricht ja meinem Beruf mit kontinuierlicher Verbesserung…jetzt dann halt mal privat *Smiley mögen*

Und damit ich auch wirklich was ändere werde ich mich selbst immer mal wieder zu checken und mir den Spiegel auf meinem Performance Dialog vorhalten!

 
Was ist Dein besonderer Moment? Wieviele Sonnenaufgänge planst Du noch und was machst Du mit denen?
Schreib doch einen Kommentar…

 
Extra-Tip: Wenn du übrigens mal einen Sonnenaufgang wie auf dem Titelbild dieses Beitrags erleben willst, dann musst Du die Osterinsel besuchen…ein toller Ort, den ich auf meiner Weltreise im Sabbatical erleben konnte *Smiley mögen*

2 Meinungen zu “30.000 Sonnenaufgänge und was wir damit machen wollen

  • Sehr richtig. Ich gehe täglich zwischen 05:30 und 06:30 zu Sport raus und genieße die morgendliche Sonne. Zugegeben sind meine Randbedingungen derzeit gut, lebe auf einer immer warmen Insel in China, wo die Sonne ohnehin sehr früh aufgeht. Mit der Zeit gewöhnt man sich an die frühe Zeit und man startet den Tag nicht im Auto auf dem Weg zur Arbeit, während man direkt den Ärger des Tages schon im Kopf durchgeht.

    • Hey Lutz,

      das ist in der Tat vorbildlich…ich nehme mir zwar oft vor schon morgens laufen zu gehen, aber da muss ich noch mehr dran arbeiten.

      Das Gefühl morgens schon etwas „für mich“ geschafft zu haben bevor es mit dem Tagesgeschäft losgeht, finde ich super *Smiley mögen*

      In diesem Sinne, weiter so, nutze die Zeit in China!

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